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Blog & News

Hier gibt es dann und wann ein paar Neuigkeiten rund um Stefan Siegenthaler.

AutorenbildStefan Siegenthaler

Aktualisiert: 23. Aug. 2018

Welche Ehre! Der Klotener Anzeiger hat mich für ein Interview angefragt. Man wollte mich dort nicht unbedingt in meiner üblichen Radioumgebung zeigen, sondern bei der Ausübung eines Hobbys in Kloten. Da ich gerne fotografiere und mich für die Fliegerei interessiere, wurde ich kurzerhand zum "Plane Spotter":-) 

Dabei bin ich eigentlich überhaupt kein Spotter und auch kein unfassbar grosser Flugzeug-Fanatiker. Doch die Fliegerei an sich und das ganze Geschehen auf dem #Flughafen finde ich hochspannend. Auch deshalb wohne ich in #Kloten ZH.


Grosses Foto mit schönem #Edelweiss Flugzeug.



Das ganze Interview.


Mit Stefan Siegenthaler sprach Doro Baumgartner


"Bei meinem Tempo brauche ich keinen Helm", sagt SRF 1-Moderator Stefan Siegenthaler. Er schwingt sich aufs Velo und strampelt gemächlich Richtung Panzerpiste. Der gebürtige Berner wohnt seit drei Jahren in Kloten. Der "Klotener Anzeiger" begleitet den Moderator auf einer Velofahrt entlang der Panzerpiste. Der 33-Jährige spricht über sein Berufs- und Privaleben und seine grosse Leidenschaft, die Flugzeuge.


Zwei Ihrer Moderatoren-Kollegen behaupten, dass Sie zwei Gesichter hätten - eins am Mikrofon und ein privates.

Das stimmt. Aber keine Angst, ich bin keine gespaltene Persönlichkeit, die tagsüber den biederen Moderator spielt und nachts den Kriminellen.


Worauf spielen denn die Kollegen an?

Bestimmt auf meinen Humor. Denn ich liebe schwarzen Humor. Das heisst, ich mag bissige Sprüche und Satire. Schwarzer Humor ist aber oft hart an der Grenze des guten Geschmacks und deshalb ein völiges No-Go am Mikrofon.


Stefan Siegenthaler bleibt mit seinem Fahrrad stehen und blickt auf Piste 32. Er legt seine Stirn in Falten und fragt sich, weshalb die Flugzeuge um diese Zeit auf der Piste 32, Richtung Bülach starten. "Ob der Wind gedreht hat?", fragt er mit Blick zum Himmel hinauf. Eine Antwort bekommt er nicht. Und so schaut er dem Airbus zu, wie dieser Schub gibt, nach einigen hundert Metern abhebt und am Horizont verschwindet.


Haben Sie während einer Moderation auch schon den Faden verloren?

Ach, schon öfters. Das ist nicht weiter schlimm. Viel schlimmer ist, wenn mich jemand aus dem Konzept bringt.


Ist Ihnen das schon mal passiert?

O ja! Das war bei einem Berner Lokalradio. Das Komikerduo Oropax war in meiner Sendung zu Gast. Doch schon nach meiner ersten Frage brach das totale Tohuwabohu aus. Die beiden Brüder drehten mir die Wörter im Munde um und übernahmen das Zepter der Sendung. Ich hatte keine Chance mehr, auch nur noch eine Frage zu stellen. Mich schüttelte es vor Lachen, die Tränen kugelten nur so über meine Wangen. Ich musste die Sendung abbrechen. Zum Glück war es nicht live, sondern eine Aufzeichnung.


Ihr Bubentraum, Moderator zu werden, hat sich erfüllt. Haben Sie nun ausgeträumt?

Auf keinen Fall. Ein grosser Traum von mir ist es, den Pilotenschein für Kleinflugzeuge zu machen.


Immer wieder stellt der Moderator und Hobbyfotograf sein Fahrrad an den Zaun, nimmt seine Kamera aus dem Rucksack und fotografiert startende und landende Flugzeuge. Sofort kontrolliert er auf dem Kameradisplay, ob die Aufnahme gelungen ist. Dann richtet er die Linse schon aufs nächste Flugzeug. Erstaunt sagt er in Richtung eines landenden Flugzeugs: "Diesen Vogel habe ich noch nie in Zürich gesehen." Und schon macht es klick, klick, klick. Obwohl er ein grosser Flugzeugfan ist, gehört er nicht zu den fanatischen Planespottern, die andere Flughäfen besuchen, nur um einen speziellen Flieger zu fotografieren. Er fotografiert (fast) alles, was ihm vor die Linse kommt. Nebst dem Fotografieren geniesst er die Fahrt im Grünen rund um den Flughafen. Dabei könne er mit seinen Gedanken wunderbar runterfahren.


Sie sind im 1000-Seelen-Dorf Kaufdorf aufgewachsen. Lärm machen dort wohl höchstens die Kuhglocken und das Kirchengeläut.

(Lacht.) Stimmt nicht ganz. Das Geräusch des Baches ist auch zu hören.


Im Ernst, was um Himmels willen hat Sie nach Kloten gelockt?

Also, jetzt muss ich für die Flughafenstadt doch mal eine Lanze brechen. Ich finde es hier in Kloten gar nicht so laut. Der Grund für meinen Umzug vor drei Jahren war zum einen mein Job beim Schweizer Radio. Ich wollte nicht täglich von Bern nach Zürich ins Radiostudio pendeln. Entscheidend für den Umzug nach Kloten war jedoch, dass mein Freund bei der Airline Edelweiss arbeitet. Kloten ist aber in verschiedener Hinsicht der ideale Wohnort für mich. Ich bin seit meiner Kindheit Flugzeugfan. Hier kann ich meine drei schönsten Hobbys miteinander verbinden: Flugzeuge beobachten, Velo fahren und fotografieren. Zudem finde ich es einzigartig, wie inmitten eines wunderschönen Naturschutzgebiets ein Flughafen liegt. Das gibt es nirgends auf der Welt.


Das Leben in Zürich ist bestimmt um einiges hektischer als im beschaulichen Kaufdorf.

Das ist es in der Tat. Fahre ich mal nach Hause und gehe im Dorf einkaufen, werde ich mit einem langgezogenen "Grüessech" begrüsst. Hier in Zürich wird man mit einem spitzen, kurzen "Grüezi" willkommen geheissen.


Wo gehen Sie denn in Kloten einkaufen?

Am häufigsten gehe ich in der Migros posten. Was mir in der Flughafenstadt jedoch fehlt, ist ein Kleidergeschäft für Herren. Deshalb fahre ich für Grosseinkäufe und für Kleider und sonstige Dinge nach Bülach ins Einkaufszentrum.


Was sagen Sie zur baulichen Entwicklung der Stadt Kloten?

Ich persönlich finde, dass die Stadt ziemlich schnell gewachsen ist. Gemütliche Dorfbeizen wurden einfach abgerissen und Wohnblocks hingestellt. Klar, ich habe auch von dieser Entwicklung profitiert und eine tolle Wohnung gefunden. Hingegen freue ich mich sehr auf den neuen Stadtplatz. Und ich hoffe, dass die Klotener Bevölkerung diesen Begegnungsort auch nutzen wird.


Sie gehören seit drei Jahren ebenfalls zur Klotener Bevölkerung. Wird man auch Stefan Siegenthaler auf dem Stadtplatz antreffen?

Ja, ganz bestimmt.


Auf der Piste 16 steht eine Maschine der Air Canada bereit zum Starten. "Die muss jetzt aber noch warten, bis die SAS gelandet ist", erklärt Stefan Siegenthaler. Das sei aus Sicherheitsgründen so. Angenommen, die SAS müsste durchstarten und gleichzeitig würde die Air Canada starten, könnte es zu einer heiklen Situation kommen. Gespannt verfolgt der 33-Jährige das Geschehen.


Wie würden Sie die Stadt Kloten charakterisieren?

Als Schlaf-Agglo-Stadt. Doch ich muss sagen, mich stört die Anonymität absolut nicht. Im Gegenteil, ich geniesse das. Da ich Schicht arbeite, ist es mir auch nicht möglich, mich in einem Verein oder in der Lokalpolitik zu engagieren.


Angenommen, Sie wären Klotens Stadtpräsident. Was würden Sie ändern?

Ich würde als Erstes den Puls der Einwohner fühlen. Das tönt jetzt vielleicht sehr banal, aber es ist immens wichtig. Ich würde sie fragen, was ihnen fehlt. Was verändert werden müsste. Es ist wichtig,nahe beim Volk zu sein. Die Leute müssten mich als Stadtpräsidenten wahrnehmen. Berührungsängste dürfte es keine geben.


Wissen Sie, wie der Klotener Stadtpräsident heisst?

(Überlegt lange.) Nein. Ich habe echt keine Ahnung.

 

René Huber.

Genau. Jetzt erinnere ich mich wieder.


Lesen Sie den "Klotener Anzeiger"?

Ja, aber nur die Grossauflage.Und dann denke ich jedes mal, dass ich den "Klotener Anzeiger" endlich abonnieren muss. Da ich aber von Berufs wegen die ganze Schweiz im Fokus haben muss, vergesse ich es immer wieder. Gut, erinnern Sie mich daran. Ich finde den "Anzeiger" gut so, wie er ist. Er ist lokal und nahe bei den Leuten.


Ein Flugzeug donnert über Stefan Siegenthaler hinweg. "Das ist ein A 320. Oder doch ein A 319?" So ganz sattelfest in Sachen Flugzeugerkennung ist er dann doch nicht. Da sein liebstes Naherholungsgebiet gleich vor der Tür liegt, wird er bestimmt noch einige Velofahrten um den Flughafen machen. Und dann klappts vielleicht bald auch mit dem Erkennen aller Flugzeuge. übrigens: Sein Lieblingsflugzeug ist die Boeing 787.


Zur Person

Stefan Siegenthaler, 33-jährig, wohnt seit drei Jahren mit seinem Partner in Kloten. Der gebürtige Berner begann seine Karriere bei Radio BE1, wechselte später zu Energy Bern und bekam dort eine eigene Feierabendshow. Seit 2010 ist er Moderator bei Radio SRF 1. Seine Sendunge: Alles von früh bis spät. Seine Hobbys sind velofahren, fotografieren und Flugzeuge beobachten. Den Feierabend und die Wochenenden geniesst er am liebsten mit seinen Freunden, einem guten Glas Wein, einem feinen Essen und guten Gesprächen. Oft zieht es den Berner mit seinem Freund in ferne Länder. Seine Lieblingsdestinationen: Norwegen und die Karibik. (db)


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